Einmal Löwe - Immer Löwe
Gründung / Meilensteine
Der TSV 1860 München, oft auch nur als Löwen oder Sechzger
bezeichnet, ist ein Sportverein aus München, beheimatet im Stadtteil
Giesing. Der Verein wurde erstmals am 15. Juli 1848 gegründet. Nach
einem späteren Verbot wegen „republikanischer Umtriebe“ erfolgte die
Wiedergründung als TSV München von 1860 e.V. am 17. Mai 1860. Die
Farben des Vereins sind Grün-Gold, bekannter ist jedoch das
Weiß-Blau der Fußballabteilung. Der Verein besitzt etwa 20.000
Mitglieder.
Nationale und selbst europaweite Bekanntheit erwuchs dem Verein
vor allem in den 1960er Jahren, als die Fußballmannschaft nicht nur
den DFB-Pokal 1964 und 1966 die Deutsche Fußballmeisterschaft
gewinnen konnte, sondern 1965 auch bis in das Finale des
Europapokals der Pokalsieger vordrang, dort aber vor der
Rekordkulisse von 100.000 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion
West Ham United mit 0:2 unterlag. Zudem können die Fußballer auf
zwei Vizemeisterschaften von 1931 und 1967 und einen ersten
Pokalerfolg im Kriegsjahr 1942 verweisen.
1860 München wird oft nur als ein Fußballverein betrachtet. Weitere
Abteilungen des Verein sind aber Basketball, Bergsteigen, Boxen,
Faustball, Kegeln, Leichtathletik/Fitness, Ringen, Ski-/Radsport,
Tennis, Turn- und Freizeitsport und Wassersport. Auch diese
Abteilungen konnten zahlreiche nationale und internationale Erfolge
erringen. Die Volleyballherren von 1860 München spielten in den
1970er Jahren in der Volleyball-Bundesliga und gehörten immer zu den
deutschen Spitzenmannschaften. Sie wurden viermal Deutscher Meister
(1973, 1975, 1978 und 1980) und holten fünfmal den DVV-Pokal (1973,
1975, 1978, 1979 und 1980).
1911 werden wichtige symbolische Meilensteine gesetzt: Der berühmte
Löwe schmückt seit diesem Jahr das Vereinswappen und die Sechziger
trugen ihre Spiele auf einem neu gepachteten Grundstück an der
Grünwalder Straße aus. Bereits 1926 wurde auf diesem Grundstück ein
35.000 Zuschauer fassendes Stadion fertiggestellt, das nach dem
damaligen Präsidenten Heinrich Zisch benannt wurde. Nach dem sich in
den 20er Jahren die Fußball- und andere Abteilungen auf Anordnung
der deutschen Turnerschaft vom Turnverein trennen mussten, gab es
bis 1934 den T.V. 1860 und den S.V. 1860. Erst 1934 erhielt der
Verein dann seinen heutigen Namen. Interessanterweise fallen in
diese Zeit der Trennung auch die ersten großen Erfolge des Vereins.
Mit dem Erreichen des Halbfinales um die deutsche Meisterschaft 1927
und 1933 und die Vizemeisterschaft 1931. Vater des Erfolgs war
Trainer Max Breunig.
Spielzeiten ab 1945 bis 1970
Von 1945 bis 1953 gingen die Löwen in der Oberliga Süd auf Torjagd.
Nach zwei Spielzeiten hintereinander in der 2.Liga Süd schafften sie
in der Saison 1955/56 den Wiederaufstieg in die damals höchste
Spielklasse, die Oberliga Süd. Nach einem zwischenzeitlichen Abstieg
in die 2.Liga Süd nach der Saison 1956/57 konnten sich die Sechziger
von 1957 bis 1970 als feste Größe im "Fußball-Oberhaus" etablieren
und zählten in der Saison 1963/64 immerhin zu den
Gründungsmitgliedern der neuen Bundesliga. 1964 wurde die Mannschaft
zum zweiten Mal nach 1942 als Sieger des Deutschen Pokalwettbewerbes
gefeiert. In dieser Zeit kamen die Triumphe Schlag auf Schlag: nach
der Europapokal -Vizemeisterschaft im Jahr 1965 folgte schon 1966
die erste Deutsche Meisterschaft. In der darauffolgenden Saison
1966/67 wurden die Sechziger wieder Deutscher Vizemeister. Diese
großen Erfolge sind mit einem großen Namen verbunden: Max
Merkel,
charismatische Trainer-Ikone und sportlicher Leiter TSV 1860 München
von 1961 bis 1966.
1970-1993
In den siebziger Jahren spielte der Verein in der damaligen
Regionalliga Süd (1970 bis 1974) und daraufhin in der 2.Bundesliga
Süd (1974 bis 1977). Nach zwischenzeitlichen Spielzeiten in der
Ersten Liga (Saison 1979/80 und 1980/81) folgte der Abstieg in die
2.Bundesliga und ein Jahr später in die Bayernliga (die heutige
Regionalliga), wo der TSV 1860 München mit Ausnahme eines kurzen
Intermezzos in der 2. Bundesliga Süd 1991/92 bis 1993 spielte
1994-2004
Als viele die Sechziger schon abgeschrieben hatten, starteten sie
ein sensationelles Comeback. Auf die Rückkehr in die 2.Bundesliga
1993/94 folgte der direkte Aufstieg in die 1.Bundesliga. Nach dem
Gewinn des DFB-Hallen-Pokals als Saisonauftakt 1996/97 schafften die
Löwen am Ende den so lange erträumten Sprung ins internationale
Geschäft. Die Teilnahme am UEFA-Cup war für den TSV München von 1860
e.V. nach dem Wiederaufstieg der bis dahin größte Erfolg in der
Vereinsgeschichte. Die Rückkehr auf die internationale Bühne war
auch eine Krönung für die hervorragende Arbeit von Trainer Werner
Lorant und Präsident Karl-Heinz Wildmoser, die beide 1992 beim TSV
München von 1860 e.V begannen und den direkten Durchmarsch von der
Bayernliga in die Bundesliga überhaupt erst ermöglichten. Die Saison
1999/2000 wurde mit weiteren Höhepunkten bereichert: neben zwei
historischen Derbysiegen den FC Bayern München in einer Runde
erreichte die Mannschaft am Saisonende den vierten Tabellen-Platz
und damit die Qualifikationsrunde für die Teilnahme an der
"Königsklasse" Champions-League. Mit diesen hervorragenden
Leistungen wurde die Erfolgsgeschichte der Löwen seit 1992 nicht nur
fortgeschrieben, sondern gebührend gekrönt. Nach dem Ausscheiden
Leeds United (1:2, 0:1) nahmen die Löwen am UEFA-Cup teil,
Endstation war die dritte Runde den AC Parma (2:2, 0:2). In
den beiden darauf folgenden Spielzeiten versuchten die Löwen über
den UI-Cup ins internationale Geschäft einzuziehen, 2001 schied man
Newcastle United (2:3, 1:3) aus, 2002 die Weißrussen
Bate Borisov (0:1, 0:4). Mit nur 32 Punkten in der Saison 2003/2004
stieg der TSV 1860 nach zehn Jahren andauernder
Erstligazugehörigkeit wieder in die Zweite Liga ab.
Die letzten Jahre
Während die Profis in der Saison 2005/06 den Abstieg aus der 2. Liga
gerade noch verhindern konnten, gelang der U17 in der
Vereinsgeschichte der erste nationale Titelgewinn im
Nachwuchsbereich. Durch eine überzeugende Leistung besiegte das Team
von Trainer Wolfgang Schellenberg im Finale Gastgeber Borussia
Dortmund am 3. Juni 2006 im Hammer Jahn-Stadion mit 2:0 (1:0). Die
Tore erzielten Manuel Schäffler in der 23. und Timo Gebhart per
Elfmeter in der 61. Minute. Zuvor hatten die Junglöwen im
Viertelfinale den VfL Wolfsburg mit 1:0 ausgeschaltet, im Halbfinale
setzten sie sich mit 2:0 beim 1. FC Kaiserslautern durch.
Die Allianz Arena ist seit der Saison 2005/06 Spielstätte der
Fußballprofimannschaft des Vereins. Sie wurde für geschätzte 340
Millionen Euro gemeinsam mit dem FC Bayern errichtet, nach der
Fertigstellung gehörte die Arena jeweils zur Hälfte den beiden
Münchner Vereinen. Im April 2006 verkaufte 1860 seinen Anteil an der
Arena an den FC Bayern, um eine akut drohende Insolvenz abzuwenden.
Die Löwen sind durch einen langfristigen Mietvertrag bis 2025 an die
Arena im Münchner Norden gebunden.
Am späten Montagabend, 30. Mai 2011, wurde der Kooperationsvertrag
zwischen Hasan Ismaik und dem TSV München von 1860 unterschrieben.
"Mit der Unterschrift hat Hasan Ismaik seine Kooperation mit den
Löwen besiegelt. Gemeinsam mit unserem Partner sind wir damit einen
richtungsweisenden Schritt in die Zukunft gegangen. Wir danken der
DFL für die konstruktive Zusammenarbeit im Hinblick auf den Einstieg
unseres Investors", erklärte Robert Schäfer. „Nach der
Unterzeichnung des Kooperationsvertrages mit unserem Investor Hasan
Ismaik sind wir sehr optimistisch, die Zukunft des TSV 1860 im
Profifußball zu sichern. Wir danken unseren Partnern für ihre
Unterstützung auf allen Ebenen. Ohne diesen gemeinsamen
Schulterschluss für die Löwen hätten wir das bisher Errreichte nicht
realisieren können", betont Präsident Dieter Schneider. Ob ein
derartiges Investorenmodell in Deutschland zum wirtschaftlichen und
sportlichen Erfolg führen kann und gleichzeitig die Identität des
Vereins erhalten bleibt, muss uns die Zukunft zeigen.
Am 2. Juni 2017 um 15:30 Uhr endet
die Profifußball-Ära beim TSV 1860 München. Weil das Geld für eine
Lizenzerteilung nicht eingeht, stürzt der Verein in die Regionalliga
ab. Die Folgen sind gewaltig:
Die Zukunft des Vereins scheint nach dem Abstieg und dem (erzwungenen) Neustart in der vierten Liga völlig ungewiss. Die letzte Woche hat eines gezeigt: An einem Strang ziehen die Löwen momentan nicht, zu sehr verhärtet sind die Fronten. Und wahrscheinlich werden sich die Löwen (unter Trainer Bierofka) schon längst sportlich erholt haben, ehe Präsidium und Geschäftsführung (und alle anderen Funktionäre, die im Verein tätig sind) wieder zusammen kommen. Besser, so scheint es, wird es so schnell nicht.
Rückkehr ins Sechzgerstadion
Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga und dem Drittliga-Lizenzenzug zum Ende der Spielzeit 2016/17 wurde für den Neustart in der Regionalliga Bayern die Rückkehr ins Sechzgerstadion angestrebt. Am 11. Juli 2017 wurde der Mietvertrag mit der Allianz Arena aufgelöst:
„Mit Beendigung des Mietvertrages ist die Allianz Arena nicht mehr Spielstätte des TSV 1860 München, eine spätere Rückkehr ist ausgeschlossen.“ – Pressemitteilung des FC Bayern vom 12. Juli 2017
Quelle: Offizielle
Homepage des TSV 1860 München und Loewenwiki