Einmal Löwe - Immer Löwe
Petar Radenkovic
Erfolge als Spieler:
Pokal der Pokalsieger: 1× Platz 2 1965 mit TSV 1860 München
Deutscher Pokalsieger: 1× Deutscher Pokalsieger 1964 mit
TSV 1860 München
Deutscher Meister: 1× Deutscher Meister 1966 mit TSV 1860
München
1× Platz 2 1967 mit TSV 1860 München
"Bin i Radi, bin i König" - selbstbewusst trällert sich der Torwart Petar
Radenkovic 1965 in die deutschen Charts. Der Jugoslawe, am 1. Oktober
1934 in Belgrad geboren, ist der erste Popstar der jungen Bundesliga
- nicht nur wegen seines Ausflugs ins Show-Business. Aufregender sind
für viele Fans die Ausflüge des Torstehers von TSV 1860 München bis
in den Strafraum des Gegners. "Er hat immer gesagt, er ist der beste
Rechtsaußen bei 1860, das war sicherlich übertrieben, aber es war für
die Zuschauer immer ein großer Spaß", erinnert sich später sein Mitspieler
Alfred Heiß.
Auf jeden Fall ist Radenkovic ein Torhüter der Spitzenklasse, mit gutem
Stellungsspiel und ausgezeichneten Reflexen. Weil Funktionäre seinen
Wechsel zum jugoslawischen Spitzenclub Roter Stern Belgrad verhindern,
verlässt Radenkovic 1960 seine Heimat Richtung München. Doch der Traum
von einer Karriere im Westen scheitert zunächst, bei Bayern München
kommt der Belgrader über ein Probetraining nicht hinaus. Beim zweiten
Anlauf, nach einem Zwischenspiel in der Heimat, klappt es besser: Der
Oberligist Wormatia Worms verpflichtet den ehrgeizigen Fußballer, und
in der pfälzischen Provinz entdeckt ihn Max
Merkel, Trainer von 1860
München. Von 1962 bis zum Ende seiner Karriere 1970 spielt Petar Radenkovic
für die "Löwen", mit ihnen erringt er große Erfolge - den Pokal 1964,
die Meisterschaft 1966. Ein Jahr zuvor spielt TSV 1860 in London um
den Europacup der Pokalsieger. Spaßvogel Radenkovic reist mit Monokel,
Regenschirm und Melone nach London. Trotz einer respektablen Leistung
verlieren die Münchner 0 : 2 West Ham United.
Noch während seiner aktiven Zeit steigt Radenkovic, bayrisch-volkstümlich
"Radi" genannt, in die Werbebranche ein. Im Club zettelt er eine Revolte
Trainer Merkel an - weil der ihn mit der Verpflichtung des Torwarts
Wolfgang Fahrian unter Druck setzt. Merkel muss gehen, hat im Rückblick
aber noch lobende Worte für das schlitzohrige Original: "Der Radi hat
mich Jahre meines Lebens gekostet, ein Original, heute möchte ich sogar
behaupten: ein Genie zwischen den Pfosten", sagt Merkel Jahre später.
Rudolf "Rudi" Brunnenmeier
Deutscher Fußballmeister: 1966
Deutscher Pokalsieger: 1964
Süddeutsche Meisterschaft: 1963
Europapokal der Pokalsieger: Finalist 1965
Persönliche Erfolge:
Bundesliga-Torschützenkönig: 1965, 24 Tore
Rudolf "Rudi" Brunnenmeier (* 11. Februar 1941
in München; † 18. April 2003 in Olching) war ein deutscher Fußballspieler.
Der Stürmer spielte von 1960 bis 1968 für 1860 München und hatte mit
seinen zahlreichen Toren großen Anteil am Erfolg der Löwen in den 1960er
Jahren und gilt bis heute als Vereinsikone. Er erzielte in 207 Spielen
139 Tore für den Verein. Davon erzielte er in der Oberliga Süd von 1960
bis 1963 73 Tore in 88 Spielen und in der Fußball-Bundesliga ab 1963
66 Tore in 119 Spielen, womit er bis heute Bundesliga-Rekordschütze
der 1860er ist. 1961 wurde Brunnenmeier Torschützenkönig in der damaligen
Oberliga Süd und konnte diesen Erfolg 1963 in der Oberliga sowie 1965
in der Fußball-Bundesliga wiederholen.
Mit den Löwen wurde er 1963 Süddeutscher Meister, 1964 Deutscher Pokalsieger,
erreichte ein Jahr später das Finale um den Europapokal der Pokalsieger
und wurde 1966 Deutscher Meister.
In der Nationalmannschaft spielte er von 1964 bis 1965 5 Mal und erzielte
dabei drei Treffer.
In seinen letzten Jahren verflachten seine Leistungen bei den Sechzigern
aber zusehends. In seiner letzten Saison erzielte er in 12 Bundesligapartien
gar nur noch einen einzigen Treffer. Mit insgesamt 66 erzielten Treffern
war Rudi Brunnenmeier dennoch einer der besten und erfolgreichsten Stürmer
des TSV 1860 München.
Nach seinem Abschied von München nach der Spielzeit 1967/68 spielte
er für vier Spieljahre in der ersten Schweizer Liga bei Neuchâtel
Xamax und daraufhin noch eine Saison beim FC Zürich.
Von 1973 bis 1977 ist er noch im Kader von Schwarz-Weiß Bregenz in Österreich
ehe er 1980 nach noch drei weiteren Jahren beim FC Balzers in Liechtenstein
seine Laufbahn abschloss.
Nach seinem Karriereende begann ein langer sozialer Abstieg. Brunnenmeier,
der schon in seiner Zeit als aktiver Fußballer dem Alkohol zugetan gewesen
war, verlor in späteren Jahren durch starken Alkoholismus alles. Zeitweise
arbeitete er als Rausschmeißer und Gelegenheitsarbeiter, um über die
Runden zu kommen.
An den Folgen seiner Alkoholsucht starb Rudi Brunnenmeier am 18. April
2003 und wurde einige Tage später unter großer Anteilnahme auf dem Münchner
Ostfriedhof beerdigt (Grab Nr. 36b-2-63). Eine Vereinsdelegation der
Löwen, die Löwen-Meistermannschaft von 1966 und viele Fans des TSV 1860
erwiesen ihm die letzte Ehre.