Die Stadien der Münchner Löwen

Das Grünwalder Stadion

grunwalderstadion

Nach 12 Jahren Wanderschaft über die verschiedensten Plätze in München, entschied sich die Vereinsspitze der Löwen im Jahr 1911 zur Pacht des im Stadtteil Giesing gelegen Geländes. Die Entscheidung wurde vor allem aufgrund der niedrigen Preise im damals noch bäuerlich geprägten Giesing getroffen. In den Folgejahren wurde eine Holztribüne mit 160 Sitzplätzen gebaut und Erdwälle für ca. 6000 stehende Zuschauer aufgeschüttet. 1922 machte der Verein von einem Vorkaufsrecht Gebrauch und kauft das Gelände für 700.000 Mark Da die hierfür aufgenommen Kredite durch die Inflation viel schneller als erwartet abbezahlt werden konnten, entschloss man sich 1925 zum Ausbau. Es entstand zunächst ein Stadion für ca. 24.000 Zuschauer, doch schon kurz nach der Fertigstellung erwies es sich als zu klein und wurde auf 35.000 Plätze erweitert. Um den 270.000 RM teuren Bau zu finanzieren musste der TSV 1860 das Stadion an andere Vereine vermieten. So trugen in den folgenden Jahren der FC Bayern München, der FC Wacker, der DSV und Teutonia München ihre Heimspiele zum Teil im neuen Stadion aus, das 1927 den Namen des damaligen Löwen-Präsidenten erhielt und nun "1860-Heinrich-Zisch-Stadion" hieß. Allerdings gingen ab 1929 durch die Eröffnung des Dantestadions und die Folgen der Wirtschaftskrise die Zuschauerzahlen drastisch zurück. Der TSV konnte die aufgenommenen Kredite nicht mehr bedienen und musste das Stadion 1937 schließlich für 357.900 RM an die Stadt München verkaufen. 
Diese benannte das Stadion 1939 in Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße und 1941 in "Hans-Braun-Kampfbahn" um. Nachdem das Stadion im 2. Weltkrieg von Bomben völlig zerstört worden war, gestaltete sich der Wiederaufbau sehr mühsam. Erst nachdem es 1948 mit 58.200 Zuschauern (Stadion-Rekord bis heute!) auf den Ruinen im OL-Spiel zu Zwischenfällen kam, beschleunigte die Stadt ihre Maßnahmen bis 1958 wurde durch verschiedene bauliche Maßnahmen und Ausbauten in West- und Ostkurve das Fassungsvermögen auf 51.800 Zuschauer erhöht. Das Stadion hieß nach dem Krieg wieder Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße und war das achtgrößte in Deutschland. Mit der Einführung der Bundesliga in der Saison 1963/1964 und der zunehmenden Verlagerung des Verkehrs auf die Straße wurde der Untergang des Stadions durch die Verkehrssituation eingeleitet. Zunächst wurde das Fassungsvermögen aufgrund immer neuer Sicherheitsbestimmungen abgesenkt. 1971 brannte die Stehhalle ab. 1972 zogen der TSV 1860 und der FC Bayern ins neue Olympiastadion um und die Diskussionen um das leerstehende Stadion entbrannten. 1976 kehrte der TSV zwar für eine Saison noch einmal zurück, zog aber nach dem Aufstieg in die 1. Liga sofort ins Olympiastadion um. 
Erst mit dem Absturz der Löwen 1982 in die Bayernliga , waren die Stadiondiskussionen vorläufig überflüssig, denn nun wurde es wieder vom TSV dauerhaft genutzt. Nach der Rückkehr in den bezahlten Fußball zogen die Löwen 1995 wieder ins Olympiastadion und 2005 schließlich in die gemeinsam mit dem FC Bayern gebaute Allianz Arena. Pläne vom ehemaligen 1860-Spieler Manfred Schwabl, das Stadion in einem moderne Sitzplatzarena mit 45.000 Plätzen umzubauen, scheiterten am Veto der Stadt, die ihre Pläne bezüglich des WM-Eröffnungsspiels (ein WM-Stadion muss komplett überdacht sein, weswegen das Olympiastadion nicht in Frage kam) in Gefahr sah. Sie kündigte an, nur einem gemeinsamen Bau von Bayern und 1860 der WM-tauglich sei, die Baugenehmigung zu erteilen. 2006 schließlich beschloss der Stadtrat das Stadion an der Grünwalder Straße 2010 abzureißen und das Gelände als Baugrund zu verkaufen, was ca. 20 Millionen € einbringen dürfte. 
Am 11.12.2007 fand ein Spitzengespräch zwischen dem TSV 1860 (Teilnehmer: Maget, Ziffzer, Reuter), dem FC Bäh (Teilnehmer: Rummenigge, Hopfner, Kern), der Münchner Sportbürgermeisterin Strobl und Oberbürgermeister Ude statt. Es wurde bekannt, dass der Spielbetrieb im Sechzgerstadion noch ca. 10 Jahre erhalten bleiben soll.

Das Olympiastadion

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Das Olympiastadion in München mit seinem einzigartigen Zeltdach war der Mittelpunkt der Olympischen Sommerspiele 1972. Errichtet auf dem Oberwiesenfeld und eingebettet in den Olympiapark ist es auch heute noch Anziehungspunkt für viele Touristen und dient als Veranstaltungsstätte für Konzerte, Leichtathletik-Wettkämpfe und andere sportliche und kulturelle 'Events'.
Die Entstehungsgeschichte des Olympiastadions ist eine sehr lange. Bereits in den 30er Jahren wurde in München über die Anlegung eines Großstadions mit etwa 80.000 Plätzen diskutiert. Nach dem 2. Weltkrieg wurde am Oberwiesenfeld der Trümmerschutt der Stadt oval aufgehäuft, um als Grundlage für eventuelle Tribünen zu dienen. Aber erst im Rahmen der Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 1972 kauft die Stadt München das Gelände für 12 Millionen Mark vom Freistaat Bayern und erbaute dort bis 1972 die Olympiastätten, darunter das Stadion. Das Stadion wurden mit einem Länderspiel die UdSSR eingeweiht. Das erste Tor erzielte Gerd Müller. Von 1972/73 an spielten sowohl der FC Bayern als auch der TSV 1860 im neuen Stadion. Während die Bayern das Stadion bis 2005 durchgehend nutzten, zog der TSV immer wieder aus sportlichen Gründen aus zuletzt aufgrund des Abstiegs in die 2. Liga 2004. Heute werden wegen der Allianz Arena keine Fußballspiele mehr im Olympiastadion ausgetragen.
Ab der Saison 1972/1973 bis zur Saison 2003/2004 fanden - mit langen Unterbrechungen - die Fußballspiele des TSV 1860 München im Olympiastadion statt. 
Am 15. August 1973 wurde beim Spiel des TSV 1860 München den FC Augsburg ein ewiger Zuschauerrekord im Olympiastadion aufgestellt, als nach einem frühen Führungstor der Löwen alle Dämme brachen und das Stadion von noch draußen wartenden Fans gestürmt wurde. Schätzungsweise 90.000 Zuschauer, manche sprechen von 100.000, wohnten dem Spiel bei. 
In der Saison 1999/2000 konnten die Löwenfans nach langer Zeit endlich wieder Derbysiege des TSV 1860 München über den Lokalrivalen im Olympiastadion feiern. 
Trotz einiger Erfolge und Rekorde war die Beziehung zwischen Olympiastadion und Löwenfans nicht immer ungetrübt. Kritiker bezeichneten sie als 'Betonschüssel' oder kurz 'Schüssel', weil man von den Zuschauerrängen aus sehr weit vom Spielfeld entfernt war und deshalb nur eine relativ schlechte Sicht auf das Spielgeschehen hatte. Aus diesen, aber auch anderen Gründen sanken die Zuschauerzahlen immer weiter, so dass man in der Saison 2004/2005 für ein Jahr ins Grünwalder Stadion umzog, bevor die Allianz Arena zur neuen Spielstätte wurde.

Die Allianz Arena

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Die im Jahre 2005 eröffnete Allianz Arena, die Heimstätte der beiden Münchener Vereine FC Bayern und TSV 1860, ist als reine Fußball-Arena konzipiert worden. In nicht einmal drei Jahren Bauzeit ist eine architektonisch einzigartige Arena entstanden. 
Standort: München-Fröttmaning
Die Grundsteinlegung erfolgte am 21. Oktober 2002
Die Übergabe durch die Alpine Bau GmbH erfolgte am 30. April 2005

Kapazität
Gesamt: 69.901 komplett überdachte Plätze (inkl. Logen und Business-Seats)
insgesamt 66.000 Sitzplätze (mit Stehplätzen: 69.901)
unterer Rang: 20.000 Sitzplätze
mittlerer Rang: 24.000 Sitzplätze
oberer Rang: 22.000 Sitzplätze
in Süd- und Nordkurve unterer Rang 13.500 Stehplätze bei Ligaspielen
2.200 Business-Sitze und etwa 400 Presseplätze
106 unterschiedlich große Logen mit 1.374 Plätzen
165 spezielle Sitzplätze für Behinderte auf der Haupterschließungsebene (ohne Ebenenwechsel)